Wales: 7 Tage durch den Eryri (Snowdonia) Nationalpark

Flagge von Wales mit rotem Drachen weht an einer Hauswand.

Als ich in den 1990er-Jahren ein Jahr in Wales lebte, hieß die Bergkette im Norden von Wales noch Snowdonia-Nationalpark. 2022 beschloss die Verwaltung des Nationalparks, den Namen zu ändern. Seitdem heißt er Eryri-Nationalpark. Der frühere englische Name war angelehnt an den höchsten Berg in Wales, den 1085 Meter hohen Snowdon. Der walisische Name Eryri stammt vom Wort eryr ab: der Adler.

Was sich nicht geändert hat, ist die Schönheit des Eryri-Nationalparks. Im Norden von Wales erstrecken sich über 2000 Quadratkilometer spektakuläre Berglandschaften. Wir waren über Ostern eine Woche lang im Eryri-Nationalpark unterwegs und haben viele, auch versteckte Ecken, erkundet. Ich verrate Euch, wo es mir am besten gefallen hat.

Der Norden des Eryri-Nationalparks

Auch wenn die Entfernungen innerhalb des Nationalparks nicht sehr groß sind (von der nördlichsten Stadt, Conwy, bis zum südlichsten Punkt, Aberdyfi, sind es gerade mal zwei Stunden Autofahrt), haben wir uns entschieden, zwei Unterkünfte zu buchen: eine im Norden des Nationalparks, im kleinen Ort Bethesda, eine im Süden, im etwas größeren Machynlleth. So hatten wir Gelegenheit, beide Teile von Eryri ausführlich zu erkunden.

Ein weites Tal mit einem gewundenen Fluss, flankiert von steilen, felsigen Hügeln unter einem strahlend blauen Himmel mit vereinzelten weißen Wolken. Spärliches Gras und Flecken brauner Erde bedecken die Landschaft.

Blick Richtung Bethesda.

Bethesda ist ein perfekter Standort, um den Norden von Snowdonia kennenzulernen. Die Auswahl an Unterkünften ist groß. Interessant sieht zum Beispiel dieses Quarry Cottage* aus. Schon der Blick von Bethesda auf die steilen Hänge des Nationalparks verspricht ein paar grandiose Tage in der Bergwelt.

Wanderung zum Llyn Idwal

Unser erster Ausflug führte uns direkt zu einem der beliebtesten Ziele im Eryri-Nationalpark: der Wanderung zum Llyn Idwal. Llyn ist Walisisch und bedeutet „See“. Über 100 Seen soll es in Snowdonia geben – die genaue Zahl kennt keiner, weil viele ganz versteckt zwischen den Hügeln liegen. Der Llyn Idwal gehört zu einem der schönsten, er befindet sich in einer traumhaften Gegend.

Ein kleiner Bergsee, umgeben von felsigen Hügeln und Grasland. Im Hintergrund erheben sich steile Felsen, m Vordergrund sind große Felsbrocken und Grasflächen zu sehen.

Eingebettet wie im Amphitheater: der Llyn Idwal.

Die Wanderung hinauf zum Llyn Idwal beginnt am Informationszentrum des National Trust am Llyn Ogwen, der direkt an der Straße A5 liegt. Die Parkplätze an der Touristeninformation sind bei schönem Wetter schon früh am Morgen schnell belegt, aber es gibt ein paar weitere Ausweichparkplätze entlang des Ogwen-Sees (die, im Gegensatz zum Parkplatz am Informationszentrum, kostenlos sind).

Ein klarer Gebirgsbach im Eryri-Nationalpark fließt unter einem blauen Himmel mit vereinzelten Wolken über Felsen, umgeben von grasbewachsenen Hügeln und felsigen Hängen in einem weiten, offenen Tal.

Auf dem Weg zum Llyn Idwal.

Auch wir sind um 10 Uhr spät dran und finden mit Müh und Not noch eine letzte winzige Parkbucht auf einem der Ausweichplätze. Wir laufen bei strahlendem Sonnenschein am hübschen Llyn Ogwen entlang bis zum Informationszentrum, hinter dem ein breiter, leicht begehbarer Weg den Berg hinaufführt. Wir entscheiden uns, nicht den Massen zu folgen, sondern die Alternativroute durch eine kleine Schlucht zu nehmen.

Ein schmaler, steiniger Pfad verläuft in einer steilen, mit Moos und Gras bedeckten Schlucht, in der verstreute Steine liegen.

Durch die Schlucht geht es zum Wanderziel.

Bis der See ins Blickfeld kommt, sind wir auf dem Weg allein. Und die Aussicht hinunter ins Tal Richtung Bethesda sowie der erste Blick auf den Llyn Idwal, der von mächtigen Felsen eingerahmt wird, sind von hier aus auch viel besser als von der Hauptroute. Wir laufen einmal um den See herum und genießen die verschiedenen Perspektiven, bevor wir uns über den Hauptweg auf den Rückweg machen.

Ein grasbewachsenes Tal mit verstreuten Felsen führt zu einem ruhigen See, umgeben von sanften Hügeln und einem großen, schroffen Berg unter einem blauen Himmel mit weißen Wolken.

In Traumlage: der Llyn Idwal.

Auf Outdoor Active findest du unsere Wanderung zum Llyn Idwal. Wer die Tour erweitern will, hat viele Optionen in alle Richtungen.

Roadtrip über Betws-y-Coed und Beddgelert

Bei einer Wanderung sieht man ja nur einen kleinen Teil einer Region. Wir wollten aber noch mehr vom Eryri-Nationalpark in Wales sehen, daher habe ich eine ereignisreiche Rundtour mit dem Auto ausgetüftelt, für die wir einen ganzen Tag gebraucht haben.

Von Bethesda geht es wieder über die A5 am Llyn Ogwen vorbei bis Capel Curig. Wer Lust hat, kann hier Kurse im National Mountain Center buchen, vom Paddeln bis zum Klettern. Kurz hinter Capel Curig befinden sich die Swallow Falls, die allerdings nur gegen Eintritt zu besichtigen sind, seit im frühen 20. Jahrhundert zu viele Besucher zum Malen des Wasserfalls vorbeigekommen sind.

Ein ruhiger See, umgeben von felsigen Hügeln, mit blauem Himmel und weißen Wolken, die sich im Wasser spiegeln.

Der Llyn Ogwen im Eryri-Nationalpark.

Wir verzichten auf einen Besuch der Swallow Falls und fahren ein paar Kilometer weiter zum Ugly House, das alles andere als hässlich ist. Keiner weiß so genau, wann und zu welchem Zweck das aus groben Steinen errichtete Haus gebaut wurde. Heute beherbergt es auf jeden Fall eine gemütliche Teestube, der liebevoll gestaltete Garten lädt zum Schlendern ein.

Ein rustikales Steinhaus mit zwei hohen Schornsteinen liegt eingebettet zwischen üppigem Grün und Bäumen, mit einem Gartenweg und einer Holzbank im Vordergrund.

Das gar nicht hässliche Ugly House.

Unser nächster Stopp ist Betws-y-Coed. Betsy, wie die Kleinstadt liebevoll genannt wird, ist das westliche Tor zum Nationalpark. Im Sommer und zu Ferienzeiten ist es ganz schön trubelig in der Stadt. Wir schauen uns die hübsche Steinbrücke über den Wasserfall am Fluss Conwy an, laufen zur (leider derzeit gesperrten) Hängebrücke und werfen einen Blick in die pittoreske St Michael’s Old Church, die – wie viele alte Kirchen in Wales – einen schönen Friedhof mit uralten Grabsteinen hat. Rund um Betws-y-Coed gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten, zum Beispiel durch die Fairy-Glen-Schlucht – schön für alle, die länger in der Stadt bleiben wollen.

Eine kleine, alte Steinkirche mit Schieferdach in Snowdonia steht neben einem grasbewachsenen Friedhof voller verwitterter Grabsteine unter einem bewölkten Himmel, umgeben von grünen Bäumen.

Die St Michael’s Old Church in Betws-y-Coed.

Wir aber biegen auf die A470 ab und parken kurz hinter Dolwyddelan. Von hier aus führt ein schöner Spaziergang den Hügel hinauf zum Castell Dolwyddelan. Die ehemalige Burg gehört zu einer Kette von Bergfestungen in der Gegend und soll Geburtsort des Prinzen Llywelyn ab Iorweth  gewesen sein. In der gut erhaltenen Ruine lässt es sich hervorragend fantasieren, wie wohl früher das Leben in solch einer Burg ausgeschaut hat.

Ein steinerner Burgturm und Teilruinen stehen auf einem grasbewachsenen Hügel, umgeben von gelb blühenden Sträuchern und hohem Gras.

Das Dolwyddelan Castle, erreichbar über einen kleinen Fußmarsch.

Nächster Halt ist Blaenau Ffestiniog, das einstige Zentrum der Schieferindustrie in Wales. 42 Kilometer lang sollen die Stollengänge in der Gegend unterhalb der Erde sein. Oberhalb sieht man an allen Hängen den aufgehäuften grauen Schieferschutt. Hier sowie auch an einigen anderen Orten in Snowdonia kann man im Rahmen einer geführten Tour die alten Schieferminen besichtigen. Wir sind heute leider zu spät dran für eine Reise untertage.

Hinter einer kleinen Reihe weißer Häuser mit grauen Dächern erhebt sich ein steiler, felsiger Hügel. Am Fuße des Hügels liegt Schieferschotter.

Schieferschotter findet sich überall am Stadtrand von Blaenau Ffestiniog. (Foto: Jochen Hafner)

Auf dem Weg zum nächsten Stopp fahren wir über die kleine B4410, eine verwunschene Straße mit alten Steinmauern und hohen Bäumen, die sich wie eine Kuppel über die Straße biegen. Unser Ziel ist das Glasley Osprey Project, eine Fischadlerbeobachtungsstation der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB), die an verschiedenen Orten in Großbritannien (darunter an den Bempton Cliffs) tätig ist. Durch bereitgestellte Spektive und über Live-Kameras können wir die weit entfernten Nester der Fischadler beobachten.

Zwei Fischadler in einem Nest über dem Wasser, abfotografiert von einem Bildschirm.

Zwei Fischadler aus der Live-Kamera – allerdings nicht aus dem Projekt in Glaslyn, sondern am Llyn Brenig, östlich von Betws-y-Coed.

Beddgelert war eigentlich unser nächstes Ziel, aber dort war es noch voller als in Betws-y-Coed. Wir halten also nur für ein schnelles Bild von den Wasserfällen kurz vor dem Ort und lassen ansonsten das berühmte Grab von Gelert, dem treuen Hund, links liegen. Gelert wurde der Sage nach von seinem Herrn Llywelyn ab Iorweth (ja, der vom Dolwyddelan Castle) erschlagen, weil dieser wegen des blutverschmierten Hundemauls dachte, der Hund hätte sein Kind getötet. Dabei  hatte das treue Tier das Baby vor einem Wolf gerettet.

Ein Waldbach fließt schnell über Felsen, umgeben von Bäumen mit grünen Blättern. Äste und Steine rahmen das rauschende Wasser ein.

Der Fluss Glaslyn bei Beddgelert rauscht durchs Tal.

Von Beddgelert hätten wir auf der spektakulären A498 über den Pen-y-Pass (A4086) nach Llanberis fahren können (diese tolle Straße sind wir an einem anderem Tag gefahren). Auf dem heutigen Roadtrip wählen wir allerdings den Abstecher nach Rhydd Du. Von diesem Dorf aus startet eine der anspruchsvollen Routen auf den Snowdon (weitere gehen von Llanberis ab).

Eine kurvenreiche Straße führt unter einem teilweise bewölkten Himmel durch ein felsiges Bergtal. Ein einsamer Radfahrer fährt am Straßenrand entlang. Grasbewachsene Hänge und schroffe Felsen säumen die Straße.

Atemberaubend (nicht nur für den Radfahrer): der Pen-y-Pass. (Foto: Jochen Hafner)

In Rhydd Du beginnt aus meiner Sicht eine der schönsten Straßen des Eryri-Nationalparks: die B4418. Der Blick auf den Llyn y Gadair und die Fahrt an der steilen Felswand des Craig y Bera entlang sind spektakulär.

Ein malerisches Tal mit grünen Feldern, felsigen Hügeln und einer Steinmauer im Vordergrund. Schafe grasen, im Hintergrund erheben sich steile Berge.

Der Craig y Bera bei Rhydd Du.

Von Penygroes geht es außerhalb des Nationalparks auf Nebenstraßen zurück nach Bethesda. Auf Google Maps findest du unsere Panoramaroute durch den Norden von Snowdonia.

Der Süden des Eryri-Nationalparks

Unsere zweite Unterkunft im Eryri-Nationalpark ist der Ort Machynlleth in Mittelwales, ein guter Ausgangsort für Touren durch den Süden von Snowdonia. Hier gibt es zahlreiche Unterkünfte, zum Beispiel diese Schäferhütte*. Von Machynlleth aus kannst du sowohl Wanderungen unternehmen als auch Roadtrips machen. Wir haben beides ausprobiert.

Ein weißes Haus mit roter Tür und einem Schild mit der Aufschrift „Always A Warm & Friendly Welcome“ auf Englisch und Walisisch.

Dolgellau ist einer von vielen sehenswerten Orten im Süden con Eryri. (Foto: Jochen Hafner)

Wanderung zum Llyn Dywarchen

Der Süden von Snowdonia hat ebenso wie der Norden schöne Wanderungen zu bieten. Ein Geheimtipp sind die Rhinogs, eine Bergkette östlich von Harlech. Im Gegensatz zum Llyn Idwal sind wir auf unserer Wanderung zum Llyn Dywarchen fast allein unterwegs. Zwischen Talsarnau und Ynys an der A496 geht die kleine Straße B4573 ab. Nach einem Abzweig wird der Fahrweg noch schmaler, bis wir am Ende vor einem Gatter parken können. Von hier oben sehen wir aus der Ferne das Harlech Castle am Rand des Meeres.

Eine weite Landschaftsansicht von Grasfeldern mit verstreuten Felsen im Vordergrund, eine Flussmündung und Berge in der Ferne.

Fernblick bei der Wanderung in den Rhinogs.

Wir starten unsere Wanderung in Richtung des Sees Llyn Eiddew-bach, immer begeleitet von mächtigen Steinmauern und dem Blick auf die Rhinogs. Nach einer Rast mit Blick auf den Llyn Eiddew-bach und den Llyn Eiddew-mawr (kleiner Efeu-See und großer Efeu-See) steigen wir weiter bergauf, bis wir den Llyn Dywarchen erreichen. Auch dieser See ist ein Traum. Der Rundumblick über die Berge auf der einen und dem Meer auf der anderen Seite ist unbeschreiblich friedlich.

Ein blauer See, umgeben von grasbewachsenem, braunem und grünem Gelände mit felsigen Hügeln im Hintergrund.

Stille am Llyn Dywarchen.

Schweren Herzens treten wir den Rückweg über den etwas unübersichtlichen Pfad zum Fernwanderweg Taith Ardudwy an. (Am besten hältst du dich hier ganz genau an die GPS-Daten, damit du dich nicht im hohen Gras oder an einer Felsklippe wiederfindest!). Dieser Weg führt uns zurück zum Parkplatz.

Auf Outdoor Active findest du unsere Wanderung zum Llyn Dywarchen.

Roadtrip über Dolgellau zum Cader Idris

Wir starten unsere Rundtour in Machynlleth auf der A487 Richtung Norden. In Corris, einem früheren Schieferminenstädtchen, kannst du, ebenso wie in Blaenau Ffestiniog, eine Tour in eine Schiefermine buchen. Beliebt vor allem bei Familien ist das King Arthur’s Labyrinth untertage. Wir belassen es bei einem Besuch in den Handwerksstätten vor Ort, wo von Kerzenziehern bis Glasbläsern viele Handwerker vertreten sind.

Eine schmale Straße gesäumt von Steinhäusern und Blumenkästen in einem kleinen Dorf, im Hintergrund erheben sich bewaldete Hügel unter einem bewölkten Himmel.

Das ehemalige Schieferstädtchen Corris.

In Dolgellau lohnt ein Spaziergang, denn das Städtchen hat über 200 denkmalgeschützte Häuser. Ich liebe ja dieses alten Steinhäuser, die mich immer an die Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“ erinnern. Noch beeindruckender ist allerdings Cymer Abbey etwas nördlich von Dolgellau, ein altes Zisterzienserkloster, von dem nur noch eine Ruine übrig ist. Die alten Gemäuer strahlen eine unglaubliche Ruhe aus.

Steinruinen eines alten Klosters mit Bogenfenstern und bröckelnden Mauern stehen auf einer von Bäumen und Hügeln umgebenen Rasenfläche.

Von der Cymer Abbey sind nur noch Reste übrig.

Einer der Höhepunkte des Tages ist die Tour entlang des Cader-Idris-Massivs, auch Cadair Idris genannt. Der elf Kilometer lange Bergrücken ist vor allem von der Nordseite imposant. Von Dolgellau zweigt eine kleine Straße in die Berge ab, der Cader Idris ist hier ausgeschildert. Vom Parkplatz Ty Nant Pony Track startet die schwere Wanderung auf den 893 Meter hohen Cadair Idris, den höchsten Berg im südlichen Snowdonia-Nationalpark in Wales. Wir machen nur einen kurzen Stopp, um ein Bild von der fotogenen Steinbrücke am Parkplatz zu machen.

Eine steinerne Bogenbrücke überquert einen flachen, felsigen Bach, der von üppigen grünen Bäumen und Vegetation umgeben ist.

Idyllische Brücke am Parkplatz Ty Nant Pony Track.

Nächster Halt auf der Strecke durch die Berge sind die Cregennan Lakes (Llynau Cregennen). Am oberen See befindet sich ein Wanderparkplatz. Wir genießen die Ruhe und die tolle Aussicht auf die Berge hinterm See.

Ein ruhiger See, umgeben von sanften grünen Hügeln und felsigen Hängen, mit einer kleinen Bauminsel in der Mitte und einigen Steingebäuden auf der rechten Seite.

Magisch: Einer der beiden Cregennan Lakes.

In Arthog lohnt ein kleiner Abstecher zu einem Wasserfall. Von hier aus kannst du an der Küste auf der A493 bis Bryncrug fahren. Oder du kehrst wie wir auf die kleine Straße ohne Namen zurück. Die Tour führt dich hoch über die Berge mit Blick aufs Meer bis an die Westküste. Aber Achtung: Der Weg führt durch Farmgelände. Du musst auf der Fahrt unzählige Gatter aufmachen und wieder schließen, damit die Tiere – vor allem Schafe und Kühe – nicht vom Gelände laufen.

Zwei Lämmer stehen auf einer Landstraße neben einem Maschendrahtzaun. Im Hintergrund erstrecken sich Grasfelder und Steinmauern.

Wächter auf der Landstraße.

In Bryncrug zweigt die B4405 ab. Sie führt uns südlich des Cader-Idris-Massivs entlang. Sehr lohnenswert ist hier ein Stopp in Dolgoch. Ein uriger Wanderweg führt uns den Berg hinauf an drei Wasserfällen vorbei. Im Frühjahr sind die Wege gesäumt mit Bärlauch und Hasenglöckchen. In Dolgoch führt auch die  Talyllyn Railway vorbei, eine von vielen historischen Zügen in Wales.

Ein kleiner Wasserfall fließt in einen klaren, felsigen Teich, umgeben von üppigem grünem Moos, Pflanzen und Bäume.

Einer der drei Dolgoch-Wasserfälle im südlichen Snowdonia. (Foto: Jochen Hafner)

Wer mag, kann den Tag im Ty’n y Cornel Restaurant am Llyn Mwyngil ausklingen lassen.

Auf Google Maps findest du unsere Panoramaroute durch den Süden von Snowdonia.

Tipps für eine Reise nach Snowdonia in Wales

  • Auch wenn die Berge im Eryri-Nationalpark nur bis rund 1000 Meter hoch sind, unterschätze nicht die Wanderungen. Es geht in der Regel vom ersten Meter an sehr steil bergauf! Da viele Wanderungen fast auf Meereshöhe starten, musst du oft auch tatsächlich 1000 Meter aufsteigen, um zum Gipfel zu gelangen.
  • Das Wetter in Wales ist etwas unberechenbar, daher plane lieber ein paar extra Tage ein, um Puffer für Unternehmungen zu haben. Wir hatten Glück: Von unseren 10 Urlaubstagen in Wales war nur einer richtig verregnet – den haben wir mit einem Ausflug außerhalb des Nationalparks verbracht.
  • Bei einem Roadtrip durch Eryri fahr nicht nur auf den großen Straßen durch den Park, sondern erkunde auch die kleinen Sträßchen. Diese bieten oft die spektakulärsten Ausblicke.
  • Willst du auch auf den kleinen Straßen fahren, miete auf jeden Fall ein kleines Auto. Wir hatten mit einem Fiat 500 die kleinste Kategorie, und das war auch sehr gut so. Oft sind die Straßen so eng, dass es trotz kleinem Wagen schwierig war, entgegenkommenden Fahrzeugen auszuweichen.
    Ein kleines hellblaues Auto parkt auf einer schmalen Landstraße, umgeben von grasbewachsenen Hügeln und offenen Feldern.

    Unser kleiner Fiat 500 hat uns beste Dienste geleistet. (Foto: Jochen Hafner)

  • In Wales gibt es drei Millionen Einwohner und elf Millionen Schafe. Letztere laufen, vor allem auf den kleinen Bergrouten, oft auf die Straße. Fahr also bitte vorsichtig, vor allem im Frühjahr zur Lämmerzeit.
  • Wenn du so wie wir deinen Urlaub in Snowdonia auf zwei Unterkünfte aufteilen willst, empfehle ich dir, länger im Norden zu bleiben als im Süden. Ich fand den Norden spannender, die Berge sind dramatischer, es gibt mehr zu tun und zu sehen als im gemäßigten Süden des Nationalparks.
  • Wir waren übrigens insgesamt zehn Tage in Nordwales. Neben dem Eryri-Nationalpark gibt es nämlich noch viel anderes in der Gegend zu sehen.
    Ein weißer Leuchtturm steht auf einer felsigen Halbinsel, umgeben vom blauen Ozean, mit steilen Klippen und grasbewachsenen Hängen im Vordergrund

    Das South Stack Lighthouse bei Holyhead.

    Zum Beispiel waren wir einen Tag auf Insel Anglesey, um ein Bild vom Ort mit dem längsten Namen Europas zu machen: Llanfair­pwllgwyngyll­gogery­chwyrn­drobwll­llan­tysilio­gogo­goch. Auf Englisch übersetzt: „Church of St. Mary in the hollow of the white hazels near to the rapid whirlpool of the church of Tysilio of the red cave“. Ein Marketing-Gag aus dem 19. Jahrhundert, um Besucher anzulocken – es funktioniert bis heute ;-)
    Ein Besuch am RSPB-Center am South Stack Lighthouse nahe Holyhead lohnt sich ebenfalls – wegen der steilen Klippen und der vielen Vögel, die man dort beobachten kann.
    Auch ein Abstecher nach Aberystwyth ist empfehlenswert: eine quirlige Universitätsstadt südlich von Machynlleth, direkt am Meer gelegen.

Wie hat dir unsere Tour durch den Eryri-Nationalpark gefallen? Warst du schon mal in Snowdonia? Ich freue mich auf Deinen Kommentar. 

Veröffentlicht am: 30. April 2025

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Veröffentlicht am: 30. April 2025

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