Eines der Highlights unserer Touren in Südtirol war die Wanderung zur Seceda, die Teil des Naturparks Puez-Geisler ist. Der Blick von dem 2500 Meter hohen Berg und damit dem höchsten Aussichtspunkt in ganz Gröden ist beeindruckend. Ich erzähle dir, wie du auf die Seceda-Alm kommst und wo du den besten Spot für das berühmte Fotomotiv – den Blick vom Secedagipfel auf die Geislerspitzen – findest.
Zu Fuß oder mit der Bergbahn auf die Seceda
Es gibt viele Möglichkeiten, auf die Seceda-Alm zu gelangen. Welche du wählst, hängt von deiner Kondition und deinem Geldbeutel ab. Hier eine Auswahl.
Mit der Seilbahn Col Raiser auf die herbstliche Seceda-Alm.
1. Wanderung von St. Ulrich zur Seceda
Von St. Ulrich im Grödnertal führt ein rund 8,5 Kilometer langer Wanderweg hinauf auf die Seceda. Hier sind rund 1200 Höhenmeter zu bewältigen. Du folgst dabei weitgehend der Route der Bergbahn. Es gibt auch eine etwas längere und recht anspruchsvolle Tour von rund 11,5 Kilometern Länge von St. Ulrich über die Panascharte auf die Seceda, aber die Panascharte ist seit August 2020 wegen Steinschlaggefahr bis auf weiteres gesperrt.
2. Fahrt mit der Bergbahn St. Ulrich – Furnes
Eine mögliche Anfahrt auf die Seceda erfolgt über eine Bergbahn. Die Fahrt startet an der Talstation in St. UIrich. Mit der Kabinenbahn geht es auf halbe Höhe bis nach Furnes auf 1680 Meter. Das Ticket kostet für die einfache Berg- oder Talfahrt 17 Euro, für die Berg- und Talfahrt zusammen 24 Euro (Stand 2023). Von hier aus kannst du auf einem rund 4,5 Kilometer langen Wanderweg die 800 Höhenmeter bis zum Seceda-Gipfel hinaufsteigen.
3. Fahrt mit der Bergbahn St. Ulrich – Seceda
Wenn dir der Aufstieg von St. Ulrich oder auch von Furnes zu anstrengend ist, kannst du in Furnes in eine Seilbahn umsteigen. Diese führt dich fast direkt auf den Gipfel: Bis zur Aussichtsplattform der Seceda sind es von der Bergstation nur 300 Meter und 57 Höhenmeter. Da dieser kurze und sehr leichte Weg auf den Berg für viele Besucher attraktiv ist, ist es rund um die Bergstation und den Gipfel immer recht voll. Die Tickets für die Strecke Furnes – Seceda kosten genauso viel wie die Strecke von St. Ulrich nach Furnes. Kaufst du ein Kombi-Ticket für beide Bahnen, kostet es 39,50 Euro für die Berg- und Talfahrt bzw. 30 Euro für nur eine Richtung.
Hier bekommst du Tickets für die Liftanlagen ab St. Ulrich.
4. Wanderung ab Wolkenstein zur Seceda
Eine weitere Möglichkeit, auf die Seceda zu gelangen, ist der Weg über Wolkenstein im Grödnertal. Vom Ortsteil Daunei in Wolkenstein kannst du über die Regensburger Hütte nach Seceda wandern. Dabei überwindest du 800 Höhenmeter, die Strecke ist rund 8 Kilometer lang.
5. Fahrt mit der Seilbahn Col Raiser ab Wolkenstein
Die Seilbahn Col Raiser bringt dich ab Wolkenstein (du musst dich für den Lifteingang Richtung St. Christina halten) auf 2100 Meter Höhe. Von der Bergstation sind es auf direktem Weg gut drei Kilometer bis zum Seceda-Gipfel. Die Tickets für die Seilbahn Col Raiser kosten 25 Euro für die Berg- und Talfahrt bzw. 17 Euro für eine Fahrt auf den Berg oder ins Tal.
Hier bekommst du Tickets für die Seilbahn Col Raiser.
Unsere Wanderung zur Seceda
Wir haben für unsere Wanderung auf der Seceda-Alm die unserer Ansicht nach schönste Variante gewählt: eine Kombination aus Bahnfahrt und Wanderung. Wir sind mit der Seilbahn Col Raiser auf die Alm hinaufgefahren, sind oben eine Runde gewandert und dann mit der gleichen Bahn wieder hinuntergefahren.
An der Bergstation liegt das Almhotel Col Raiser, das allerdings zur Zeit unseres Besuches im Oktober schon geschlossen hatte. Ansonsten kannst du hier schön auf der Terrasse sitzen und den Blick auf den gegenüberliegenden Langkofel und die Sella-Gruppe genießen. Wir wandern an diesem Tag von der Bergstation direkt los.
Blick auf die Cislesalpe.
Teils auf befestigten Wegen, teils auf Wanderpfaden geht es über die gut erschlossene Seceda-Alm. Hier gibt es zahlreiche Hütten, teils zum Einkehren, teils sind es private Wohnhütten. Mit Sondererlaubnis dürfen Fahrzeuge über die Straßen der Alm fahren – was an unserem Wandertag häufiger der Fall war. Eine einsame Bergwanderung ist die Tour zur Seceda also auch im Herbst nicht.
Direkt hinter der Sofie-Hütte geht es noch einmal ein letztes Stück auf einem kleinen Pfad steil den Berg hinauf, bis wir an der Bergstation der Bahn von Furnes ankommen. Gerade kommt eine neue Ladung Touristen an, die – teils nur mit Sandalen oder Flipflops bekleidet – sich direkt auf den Weg zum Gipfelkreuz macht. Wir warten ab, bis sich die Menschenmenge verteilt hat und genießen derweil den Blick auf die Seiser Alm, die in Richtung St. Ulrich zu sehen ist.
Links hinter St. Ulrich liegt die Seiser Alm.
Schließlich laufen auch wir die paar Meter zum Gipfelkreuz, nehmen aber direkt dahinter den schmalen Pfad zu einer Felsplattform, an dessen Seiten es steil nach unten geht. Achtung: Wenn sich hier viele Menschen aufhalten, kann es etwas eng werden. Daher trotz der atemberaubenden Aussicht immer gut schauen, dass du vor lauter Staunen niemanden aus Versehen anrempelst.
So sieht der Blick vom Felsen hinter dem Seceda-Gipfel aus.
Von der Seceda zur Hütte Pieralonga
Von dem genannten Felsen hast du noch nicht den allerbesten Blick auf die berühmte steile Ebene unter den Geislerspitzen, weil du ein Stück zu weit hinten stehst. Dafür musst du ein paar Meter vom Gipfelkreuz Richtung Geislerspitzen gehen – dann eröffnet sich die steile Ebene in ihrer ganzen Pracht. Weil so viele Menschen die Seceda besuchen, wurde vor einigen Monaten der Weg gepflastert. Das sieht nicht so schön ursprünglich aus, sollte aber helfen, die Natur rund um den beliebte Seceda-Gipfel zu schützen.
Beste Ausicht auf die Pizascharte. (Foto: Jochen Hafner)
Unterhalb der Geislerspitzen führt ein gepflasterter Weg entlang.
Nachdem wir uns an dem Ausblick der Abbruchkante an den Geislerspitzen sattgesehen haben, wandern wir unterhalb der Felsen gen Osten und gelangen zur Pieralonga-Hütte, die allerdings im Oktober auch schon geschlossen hat. Direkt hinter der Hütte liegen zwei Felsen, die wie riesige Zähne aus der Landschaft ragen. Hier sind wir dann fast allein unterwegs – die meisten Besucher sind mit der Seilbahn schon längst wieder zurück auf dem Weg ins Tal.
Die markanten Felsen Pieralonga. (Foto: Jochen Hafner)
Da die Wolken mittlerweile ein wenig dichter werden und es nach Regen aussieht, sparen wir uns den Abstecher zur Regensburger Hütte und steigen hinter der Pieralonga-Hütte direkt hinab zur Bergstation der Col-Raiser-Bahn. Mit ein paar Metern Umweg hätten wir auch noch die Unesco-Welterbeterrasse Mastlé besuchen können. Ob die Aussicht von dort auf den Langkofel und die Sella-Gruppe noch besser ist als das, was wir den ganzen Tag vor Augen hatten, weiß ich nicht.
Am Ende der Wanderung sind wir ganz allein.
Insgesamt hat uns die Wanderung zur Seceda super gefallen. Die Aussicht von dort oben auf die Geislerspitzen ist einzigartig. Auch wenn uns auf unserer Wanderung teilweise recht viele Menschen und Autos begegnet sind, lohnt sich die Tour meiner Ansicht nach allemal. Und das Schöne an diesem Wanderziel ist: Du kannst selbst entscheiden, wie anstrengend es werden soll.
Die Geisler-Spitzen ziehen sich zu – wir haben das gute Wetter voll ausgenutzt.
Warst du auch schon mal auf der Seceda? Wie hat es dir gefallen? Hast du weitere Tipps für tolle Fotomotive in Südtirol? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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Veröffentlicht am: 9. März 2023
Huhu wieviel Kilometer und höhenmeter waren es insgesamt? Danke dir… VG Daniela
Hallo Daniela, das kommt darauf an, von wo Ihr startet. Die Entfernungen und Höhenmeter stehen alle am Anfang des Beitrags. Viele Grüße, Sabine
Liebe Bergfreunde wieviel Höhenmeter sind von der Colraiser Seilbahn zur Seceda (,Aausstig Seilbahn)
Mit freundlichen Grüßen
Franz
Hallo Franz, es sind 400 Höhenmeter bis zur Seceda. Viel Spaß und viele Grüße, Sabine
Mannomann, immer wenn ich solche Fotos sehe, denke ich mir ich muss wieder mal in die Alpen. Naja… vielleicht nächstes Jahr:) Auf jeden Fall schöner Beitrag und tolle Fotos!
Viele Grüße
Selim
Danke Dir. :-) Und ja, Alpen müsste man echt öfter mal machen …
Hallo Sabine, ich war noch nie in Südtirol, die Region steht schon seit langem auf meiner Löffelliste .
Dein Beitrag macht richtig Lust, das mal endlich in Angriff zu nehmen.
Lg Dagmar
Hallo Dagmar, wir waren auch das erste Mal dort und sind sehr begeistert!
Liebe Sabine,
was für atemberaubende Bilder! Die Seceda steht schon seit Jahren auf meiner Wunschliste, aber irgendwie hat es noch nie geklappt. Danke fürs Mitnehmen!
Herzliche Grüße von Sanne
Danke Dir, Sanne. Die Dolomiten sind ein Eldorado für Fotofreunde :-)
Liebe Sabine,
die Tour steht schon seit einer Weiler auf meiner Todoliste – und nachdem ich deine Bilder gesehen habe, muss ich da wirklich ganz bald mal hin! Danke fürs Teilen und Mitnehmen.
Viele Grüße
Britta
Lustig, dass Ihr alle offenbar die Seceda schon kennt. Ich habe vor unserem Besuch nie etwas davon gehört ;-)
Hallo Sabine,
das hört sich aber hervorragend an! :)
Haben den Beitrag direkt mal für unsere im Juli anstehende Reise nach Südtirol gespeichert. So steigt die Lust auf die Reise auch gleich noch mehr!
Dann wird es auf jeden Fall eine der Wandervarianten.
Viele Grüße, Nina
Hallo Nina, ja, die Seceda lohnt auf jeden Fall! Ich wünsche Euch schon mal viel Spaß in Südtirol :-)
Ein sehr schöner Beitrag mit großartigen, richtig professionellen Fotos. LG Marie
Lieben Dank, Marie, das Lob freut mich. :-)