Am vergangenen Wochenende war ich in Bremen. Romy vom Reiseblog Snoopsmaus hatte ein Barcamp für Reiseblogger organisiert. Du hast noch nie von einem Barcamp gehört? Macht nichts – ich erzähl dir einfach mal, was da so passiert.
1. Barcamp-Ziel: Lernen
Ein Barcamp hat weder etwas mit Trinken noch etwas mit Zelten zu tun. Vielmehr ist ein Barcamp eine Weiterbildungsveranstaltung, auf der die Teilnehmer gleichzeitig die Referenten sind. Jeder, der etwas weiß oder kann, gibt sein Wissen an die anderen weiter.
Barcamps gibt es in Deutschland viele, jedes hat ein bestimmtes Oberthema. Das kann zum Beispiel Politik, Technologie, Tourismus oder Social Media sein. Eine Übersicht über aktuelle Barcamps in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es zum Beispiel auf dieser Barcamp-Liste.
Unser Oberthema am Wochenende hieß Reiseblogger. Damit stand zumindest die Zielgruppe fest, und es war klar, dass es sich bei den Lerneinheiten um das Thema Bloggen auf und über das Reisen drehen würde.
2. Barcamp-Ziel: Leute kennenlernen
Was den Besucher konkret auf einem Barcamp erwartet, kann man im Vorhinein nie sagen, denn das Programm ergibt sich immer erst vor Ort. Bei uns fanden sich über 70 Reiseblogger am Samstagmorgen in den Veranstaltungsräumen bei neusta eTourism ein, und die Vorstellungsrunde begann. Traditionsgemäß nennen alle Teilnehmer nur kurz ihren Namen – und in unserem Fall ihren Blognamen – sowie drei Hashtags, die sie etwas näher beschreiben, zum Beispiel #städtereisen, #kurzurlaub oder #restauranttester. So weiß man schon mal ganz grob, wer die anderen Teilnehmer sind.
3. Barcamp-Ziel: Wissen weitergeben
Anschließend ging es in die Sessionplanung. Jede Session – das können Vorträge, Mini-Workshops, Diskussionsrunden, Fragestunden oder jedes andere Format sein – dauert 45 Minuten, dazwischen gibt es jeweils eine Viertelstunde Pause. Jeder, der auf dem Barcamp eine Session anbieten will, tritt also vor die Menge, stellt sein Thema kurz und knapp vor, und die Teilnehmer stimmen ab, ob sie eventuell Interesse haben – eine verbindliche Zusage ist solch ein Handzeichen nicht. Anhand der Anzahl der Interessenten wurden unsere Sessions auf die drei vorhandenen Räume verteilt. Das Ganze wiederholte sich am zweiten Tag des Barcamps, und es gab einige, die vom ersten Tag neue Ideen für weitere Sessions mitgebracht hatten.
Die Themen am Wochenende des Reiseblogger Barcamps waren vielfältig: von Facebook Ads bis Pinterest, von Suchmaschinenoptimierung bis Bildbearbeitung, von Video-Erstellung bis zu Influencer Marketing. Sieben mal drei parallele Sessions fanden am Samstag statt, fünf mal drei am Sonntag. Da fiel die Auswahl schwer. Gelernt hat mit Sicherheit jeder irgendetwas. Wer sich gar nicht entscheiden oder mit dem Beitrag nichts anfangen kann, darf bei Barcamps übrigens eine Session auch mittendrin verlassen und in eine andere gehen – das nimmt kein Sessionleiter übel.
4. Barcamp-Ziel: Netzwerken
Außer dem Weiterbildungsaspekt geht es bei Barcamps besonders auch ums Netzwerken. Denn dank des Oberthemas der „Unkonferenz“, wie Barcamps wegen ihrer vermeintlichen Unorganisiertheit auch heißen, finden sich ja Leute zusammen, die sich für das gleiche Thema interessieren. Reiseblogger sind ja per se sehr netzwerkfreudig, daher fanden sich nicht nur in den Pausen immer wieder diskutierende Grüppchen zusammen, sondern auch am Abend wurde fleißig in den Restaurants und an der Hotelbar genetzwerkt.
Nach zwei vollgepackten Tagen fuhr ich – wie wohl auch die meisten anderen – mit einem rauchenden Kopf voller neuer Ideen wieder nach Hause. Noch schöner als das neue Wissen finde ich allerdings, dass ich nun wieder ein paar mehr Gesichter hinter den Blogs kennengelernt habe und beim nächsten Lesen der Blogbeiträge weiß, wie sich die Stimme dahinter anhört.
Warst Du schon mal auf einem Barcamp? Wie hat dir diese Art von Veranstaltung gefallen? Erzähl mir doch davon in den Kommentaren!
Hinweis: Unser Aufenthalt in Bremen wurde von der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) und in meinem Fall vom Hotel Radisson Blu Bremen gesponsort. Danke für die Unterstützung!
Veröffentlicht am: 27. April 2017
[…] Ferngeweht – Barcamp – was ist das denn? […]
Klasse, wie du den Ablauf des Barcamps gut verständlich zusammengefasst hast. Es war ja auch mein erstes Barcamp und ich hatte mächtig Spaß in Bremen und habe super viel Input mitgenommen. Werde deinen Beitrag gleich mal teilen.
Wir sind dann beim Textinen-Barcamp im Mai schon „alte Hasen“
LG, Simone
Danke für Deinen Kommentar, Simone. Ich war ja schon öfter auf Barcamps – schön, dass dir dein erstes Mal so gut gefallen hat! Bis im Mai dann.
Hallo Sabine,
ich wäre so gerne dabei gewesen, doch es hat zeitlich einfach nicht gepasst, Menno!
Und wenn ich jetzt die ganzen Berichte so lesen, ich glaube, ich habe was verpasst. Beim nächsten Mal bin ich dann hoffentlich dabei. Auch Dein Bericht macht da einfach Lust drauf.
LG Thomas
Ein nächstes Mal kommt bestimmt! Romy hat da schon was geplant …