Alte Bäume im Weltnaturerbe Grumsin

Wald mit Buchenbäumen

213 Orte auf der Welt zählen zum Weltnaturerbe. Einen davon haben wir auf unserer Reise durch Ostdeutschland besucht: den Buchenwald Grumsin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Zusammen mit vier anderen deutschen Wäldern – dem Hainich in Thüringen, dem Kellerwald in Hessen und den Wäldern von Serrahn und Jasmund in Mecklenburg-Vorpommern – gehört der Grumsin zum UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands“. Da ich Wälder liebe, war der Besuch des Weltnaturerbes Grumsin in der Uckermark für uns natürlich ein Muss.

Wandern im Buchenwald Grumsin

Vier Wanderrouten sind in und um den Wald herum ausgeschildert. Drei davon starten in Altkünkendorf. In dem hübschen Ort befindet sich eine sehenswerte Dorfkirche, eine Brennerei und das Infozentrum des Weltnaturerbes Grumsin. Eine kleine Ausstellung und engagierte Mitarbeiter lohnen einen Besuch des Fachwerkhauses im Ortskern, bevor die Wanderung losgeht.

Mann steht am See im Wald

Der hübsche Buckow-See im Buchenwald Grumsin.

Wir haben uns für den Rundweg mit dem orangefarbenen Buchenblatt entschieden, weil dieser der einzige ist, der zumindest zum Teil in das Weltnaturerbe hineinführt. Ein Großteil ist aus Schutzgründen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die anderen Wanderrrouten verlaufen eher am Waldrand entlang oder in ganz andere Gegenden des Naturschutzgebietes Grumsiner Forst, der sich über die Uckermark und den Barnim erstreckt.

Wanderkarte zum Weltnaturerbe Grumsin

Wanderwege rund um das Weltnaturerbe Grumsin.

Von Altkünkendorf geht es zunächst auf der Straße Richtung Süden bis zum Waldrand, wo wir in die Buchenwelt eintauchen. Ziel des Grumsins ist es, ein Buchenurwald zu werden. Seit 20 Jahren wird er nicht mehr wirtschaftlich genutzt. Fällt ein Baum um, wird er der Natur überlassen. Bislang sieht der Wald meiner Ansicht nach noch recht aufgeräumt aus. Es wird sicherlich noch einige Jahrzehnte dauern,  bis er ein echter Urwald wird.

Neben den hohen, schattigen Buchen haben mir vor allem die Seen und Sümpfe im Wald gut gefallen, die sich in den Senken der Endmoränenzüge gebildet haben. Dort konnten wir Frösche und andere kleine Tiere beobachten. Von den fünf bislang unbekannten Mückenarten, die 2012 als Sensation im Grumsin entdeckt wurden, sind wir zum Glück verschont geblieben.

blauer Frosch im Dickicht

An einem Tümpel im Wald entdecken wir blaue Frösche. (Foto: Jochen Hafner)

Durch den Angermünder Stadtwald

Viel zu schnell sind wir schon wieder am Waldrand angekommen und gelangen aufs offene Feld. Vorbei am Louisenhof mit Galerie, Atelier und Café geht es Richtung Angermünder Stadtwald. Hier bemerken wir den Unterschied zwischen dem alten Buchenwald und den weit jüngeren Bäumen des Stadtwaldes.

Laut Karte läuft man hinter dem Stadtwald eine ganze Zeit am Wolletzsee entlang. Leider geben die dichten Büsche niemals den Blick aufs Wasser frei. Daher fand ich den Umweg etwas überflüssig. Von der Haltestelle Louisenhof wären wir besser direkt nach Altkünkendorf zurückgelaufen.

Dann hätten wir allerdings die uralten Eichenbäume verpasst, die am nördlichen Ortseingang von Altkünkendorf stehen. Neben diesen Naturdenkmal-Riesen kam ich mir noch kleiner vor als ich eh bin …

Übrigens geht es heute wohl nicht mehr ganz so entspannt in Grumsin zu: Sandra vom Blog Tripp-Tipp war vor Kurzem dort und hat ganz andere Erfahrungen gemacht …

Frau neben riesiger Eiche

Die uralte Eiche und ich in Altkünkendorf. (Foto: Jochen Hafner)

Weitere Tipps für das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Wenn du im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin unterwegs bist, lohnt sich ein Abstecher zum Grimnitzsee, der ebenfalls im Barnim liegt. An der Neugrimnitzer Straße in Althüttendorf befindet sich die Naturbeobachtungsstation Eulenturm. Vom Aussichtsbalkon des Turms kannst du viele Tiere am und auf dem Grimnitzsee beobachten. Wir hatten morgens Glück: Direkt vor dem Eulenturm versteckten sich zwei Rehe im Gras, später kam ein kleiner Fuchs hinzu, der nach Mäusen jagte. Über dem See kreiste ein Schwarzmilan, und auf dem Wasser tummelten sich zahlreiche Wasservögel. Fernglas nicht vergessen!

Blick über den Grimnitzsee

Blick über den Grimnitzsee.

Einen Ort weiter, in Joachimsthal, gibt es das Biorama. Auf einem alten Wasserturm wurde eine Aussichtsplattform gebaut, von der aus du einen Panoramablick auf das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin hast. An klaren Tagen kannst du bis ins Landschaftsschutzgebiet Zehden in Polen schauen. Selbst der Berliner Fernsehturm soll von dort oben zu sehen sein.

Neben dem Wasserturm wurde eine Villa zur Galerie umgebaut. Hier kannst du dir Kunstprojekte mit Bezug zum Biosphärenreservat und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit anschauen. Der Eintritt zum Turm und zur Galerie kostet 4 Euro. Wir haben wegen Corona von einem Besuch der Aussichtsplattform und der Galerie abgesehen.

Ich hoffe, dir hat unser Ausflug in den Buchenwald Grumsin gefallen. Hast du einen Lieblingswald, den du empfehlen kannst? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

Veröffentlicht am: 21. Oktober 2020

3 Kommentare

  1. […] Sommer haben wir auf unserem Roadtrip durch Ostdeutschland ein wahres Juwel entdeckt: den Buchenwald Grumsin im Biosphärenreservat […]

  2. Torsten 22. Oktober 2020 um 15:15 - Antworten

    cool .. blaue Frösche :-) das sind dann männliche Moorfrösche in der Paarungszeit. Die sind dann nur ein paar Tage lang blau gefärbt. Da hattet ihr richtig Glück gehabt, diese Tiere so erleben zu können.

    • Sabine 22. Oktober 2020 um 16:35

      Ah, das wusste ich nicht! Danke für die Erklärung, Torsten, sehr interessant!

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Veröffentlicht am: 21. Oktober 2020

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3 Kommentare

  1. […] Sommer haben wir auf unserem Roadtrip durch Ostdeutschland ein wahres Juwel entdeckt: den Buchenwald Grumsin im Biosphärenreservat […]

  2. Torsten 22. Oktober 2020 um 15:15 - Antworten

    cool .. blaue Frösche :-) das sind dann männliche Moorfrösche in der Paarungszeit. Die sind dann nur ein paar Tage lang blau gefärbt. Da hattet ihr richtig Glück gehabt, diese Tiere so erleben zu können.

    • Sabine 22. Oktober 2020 um 16:35

      Ah, das wusste ich nicht! Danke für die Erklärung, Torsten, sehr interessant!

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