Was kostet ein Urlaub in Österreich?

Geld und Mozartkugeln

Drei Wochen Urlaub in Österreich liegen hinter uns. Was für eine Wohltat, nach so vielen Monaten des Stillstands mal wieder rauszukommen und etwas anderes zu sehen als das heimische Umland! Nun habe ich Kassensturz gemacht und festgestellt: Die Kosten für eine Reise nach Österreich waren günstiger als gedacht. Mit welchen Ausgaben musst du bei deinem Urlaub in Österreich rechnen?

Spritkosten für die Reise nach Österreich

Natürlich kannst du auch bequem mit dem Zug nach Österreich reisen – wie viel eine Zugfahrkarte kostet, hängt von vielen Faktoren ab (Reisezeit, Auslastung, Bahncard etc.). Zu den konkreten Preisen und Einsparmöglichkeiten kann ich mangels Erfahrung nichts sagen.

Da wir viel in der Natur unterwegs sein wollten (und Bahnfahren uns in Coronazeiten nicht sehr attraktiv erscheint), haben wir uns für das Auto entschieden. Damit fielen also zum einen die Spritkosten für die Fahrt nach Österreich an und zum anderen die für die Touren innerhalb Österreichs.

Auto vor Berg

Auf große Tour in den Bergen.

Wichtigste Info: Die Preise für Benzin und Diesel sind in Österreich um einiges günstiger als in Deutschland. Zur Zeit unserer Reise im Juli 2021 hat Super 95 in Deutschland um 1,55 Euro pro Liter gekostet, in Österreich haben wir meistens für unter 1,30 Euro getankt. Mein Tipp: Schau dich nach Tankstellen mit einem Tankautomaten um. Da sind die Preise meist noch niedriger als an Tankstellen mit Kasse und Shop. Der günstigste Preis, für den wir getankt haben, war 1,27 Euro (ein Traum für derzeitige deutsche Verhältnisse!).

Für die Fahrt von Köln und zurück sowie die Touren in Österreich haben wir für 3300 Kilometer nicht mal 200 Euro fürs Tanken bezahlt.

Autobahngebühren in Österreich

Für die Nutzung von österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen benötigt man eine Vignette. Diese bekommst du unter anderem an deutschen Autobahnraststätten in Grenznähe. Die Autobahn-Vignette kostet im Jahr 2021 9,50 Euro für zehn Tage und 27,80 Euro für zwei Monate. Da wir 21 Tage unterwegs waren, hatte ich mich schon auf die Zweimonats-Vignette eingestellt. Aber ein netter Tankwart in Füssen wies mich darauf hin, dass wir auch zwei Zehn-Tage-Vignetten kaufen könnten, wenn wir einfach ein paar Tage in der Mitte des Urlaubs die Autobahnen nicht benutzen. So haben wir das dann auch gemacht. Die Vignettengebühr betrug für uns also 19 Euro.

Im Nachhinein denke ich, wir wären auch ganz ohne Vignette ausgekommen. Denn das Gute in Österreich ist: In den meisten Fällen führen parallel zu den Autobahnen Bundes- und Landstraßen entlang, die nichts kosten. Für die längste Strecke zwischen zwei Unterkünften, von Tirol nach Kärnten, hätten wir ohne Autobahn nur eine Stunde länger gebraucht. Und die Anfahrt in den Tiroler Norden sowie die Abfahrt aus der Dachsteinregion wären auch problemlos ohne Autobahn und mit nur wenigen Minuten mehr Zeitaufwand möglich gewesen.

Weitere Mautgebühren in Österreich

Neben der Gebühr für die Autobahnvignette fallen leider noch viele weitere Gebühren für die Nutzung der österreichischen Straßen an. Zum einen gibt es einige Tunneldurchfahrten, die gebührenpflichtig sind. Diese kann man nur vermeiden, wenn man die Passstraße nimmt, die über den Berg führt, durch den der Tunnel gebaut wurde. Schöner als die Tunnel sind die Passstraßen allemal. Wer Zeit hat, kann hier also Geld sparen und gleichzeitig Sightseeing betreiben. So haben wir es beim Katschbergtunnel gemacht und dadurch 12,50 Euro gespart. Hier gibt es eine Übersicht über die mautpflichtigen Tunnel in Österreich.

Mautstation "Meine Gletscherstraße Kaunertal"

Eine der Mautstationen, die Geld verlangen.

Zum anderen führt zu interessanten Wandergebieten häufig auch nur eine mautpflichtige Straße. Wir haben sehr häufig Geld bezahlt, bevor wir loswandern konnten. Die Mautgebühren für die privaten Straßen, die wir genutzt haben, lagen bei 9 Euro (Untertal bei Schladming in der Steiermark), 12 Euro für die Reiteralm (ebenfalls Schladming), 18 Euro (Hofalm bei Filzmoos in der Steiermark) und 20 Euro für das Maltatal bei Gmünd in Kärnten. Alternativ hätten wir, zum Beispiel bei der Reiteralm, die Bergbahn nehmen können, aber die hätte uns für zwei Personen eine ganze Menge mehr gekostet.

Was ebenfalls Gebühren kostet, sind die touristischen Straßen: Für die Großglockner-Hochalpenstraße haben wir 37,50 Euro bezahlt, für die Fahrt auf der Gletscherstraße durch das Kaunertal 25 Euro, für die Fahrt über die Nockalmstraße 20 Euro. Die Gebühren gelten jeweils pro Auto (mit Ausnahme der Reiteralm, da pro Person 6 Euro). Je mehr mitfahren, umso günstiger wird es also für jeden Einzelnen. Rund 140 Euro kamen bei uns für die Mautstraßen zusammen.

Kosten für die Unterkunft

Hier ist es natürlich schwierig, eine Zahl zu nennen, weil jeder andere Unterkünfte bevorzugt, vom Fünf-Sterne-Hotel über die Berghütte bis zum Campingplatz. Wir haben uns für die Anmietung von drei Ferienwohnungen in drei unterschiedlichen Regionen entschieden: eine in Tirol, eine in Kärnten, eine im Land Salzburg, an der Grenze zur Steiermark. Die Wohnungen habe ich über Airbnb gebucht. Pro Nacht haben wir circa 70 Euro bezahlt, für 20 Tage also rund 1400 Euro. Das war etwas mehr als letztes Jahr bei unserer Tour durch Ostdeutschland, aber noch im Rahmen, finde ich. Dafür haben wir Restaurantkosten gespart, weil wir häufig selber gekocht haben.

Ausgaben für Restaurantbesuche

Wir waren nicht oft essen. Aber die paar Male hatten wir das Gefühl, dass das Preisniveau für Restaurants in etwa dem in Deutschland entspricht.

Teurer als in „normalen“ Restaurants ist das Essen auf den Almen. Meist sind die Portionen auch kleiner, und selten gibt es volle Mahlzeiten, sondern nur Kleinigkeiten wie Suppen, eine Jausenplatte, Kuchen oder Kaiserschmarrn. Für einen kleinen Becher Suppe zahlt man gern mal 5 bis 6 Euro, für ein Stück Kuchen 4 bis 5 Euro. Angesichts der Kosten, die für den Transport auf die entlegenen Almen anfallen, ist das natürlich verständlich.

Auf der Hütte: zwei Apfelstrudel und zwei kleine Almdudler = 13 Euro. (Foto: Jochen Hafner)

Supermärkte in Österreich

Da wir als Selbstversorger in Österreich unterwegs waren, haben wir viel gekocht und waren entsprechend oft einkaufen. Die Preise für Lebensmittel entsprechen in etwa denen in Deutschland. Kein Wunder, denn der Supermarkt Hofer gehört zum deutschen Aldi, und der Supermarkt Billa zu Rewe. Auch ADEG gehört zu Rewe, ist aber weit teurer, da er nur auf regionale Produkte setzt. Weitere Supermärkte sind Lidl oder Spar, der erste ein Discounter, der zweite höherpreisiger. Manchmal mussten wir bis zu zehn Kilometer fahren, um zum nächsten Supermarkt zu kommen. In jedem etwas größeren Ort wirst du aber etwas finden. Unsere Ausgaben für Lebensmittel entsprachen also dem, was wir auch in Deutschland bezahlt hätten.

Mandelecken und Linzer Torte

Im Supermarkt finden sich oft landestypische Leckereien, die es bei uns zu Hause nicht gibt. (Foto: Jochen Hafner)

Kosten für drei Wochen Österreich

Was hat uns unser dreiwöchiger Urlaub in Österreich nun letztlich gekostet? Ich war überrascht: Insgesamt haben wir zu zweit gerade einmal 2200 Euro für drei Wochen inklusive allem – Anreise, Unterkunft, Essen, Aktivitäten – ausgegeben. Ich hatte erwartet, dass es mehr sein würde. Wir haben auf nichts verzichtet und uns nicht bei unseren Aktivitäten eingeschränkt. Als Selbstfahrer und Selbstversorger ist ein günstiger Urlaub in Österreich also problemlos möglich.

Warst du schon mal in Österreich? Hast du das Land als besonders teuer und günstig empfunden? Oder hast du noch Fragen zu den Kosten einer Reise nach Österreich? Dann schreib mir gern einen Kommentar.

Veröffentlicht am: 28. Juli 2021

3 Kommentare

  1. Klebefolien 8. August 2022 um 16:59 - Antworten

    Dieses Jahr werden wir auch nach Österreich fahren. Den Flieger vermeiden wir gern. Danke für die Einblicke und die Infos. Hoffe das es schön wird.

    Lg Alisa

  2. Cornelia 3. August 2021 um 11:44 - Antworten

    Die Vignette für Österreich kannst du auch ganz einfach schon zu Hause kaufen – bei uns gab’s die in der ADAC-Geschäftsstelle. Haben wir so gemacht, vermindert das Risiko, sie dann bei der Fahrt versehentlich zu vergessen. War auch nicht teurer.

    • Sabine 3. August 2021 um 11:50

      Danke für den Hinweis. Das mit dem ADAC hatte ich gelesen. Aber bis ich bei so einer Geschäftsstelle bin, dauert es viel länger als mal eben auf der Autobahnraststätte anzuhalten ;-)

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Veröffentlicht am: 28. Juli 2021

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3 Kommentare

  1. Klebefolien 8. August 2022 um 16:59 - Antworten

    Dieses Jahr werden wir auch nach Österreich fahren. Den Flieger vermeiden wir gern. Danke für die Einblicke und die Infos. Hoffe das es schön wird.

    Lg Alisa

  2. Cornelia 3. August 2021 um 11:44 - Antworten

    Die Vignette für Österreich kannst du auch ganz einfach schon zu Hause kaufen – bei uns gab’s die in der ADAC-Geschäftsstelle. Haben wir so gemacht, vermindert das Risiko, sie dann bei der Fahrt versehentlich zu vergessen. War auch nicht teurer.

    • Sabine 3. August 2021 um 11:50

      Danke für den Hinweis. Das mit dem ADAC hatte ich gelesen. Aber bis ich bei so einer Geschäftsstelle bin, dauert es viel länger als mal eben auf der Autobahnraststätte anzuhalten ;-)

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