Texel Wochenendtrip: 2 Tage voller Highlights

Natur oder Kultur. Genussvoll oder aktiv. Hoch hinaus oder tiefenentspannt. Das Schöne an Texel ist: Du musst dich nicht entscheiden, wie du deinen Urlaub verbringen willst, weil auf der Insel alles möglich ist. Ich war mittlerweile zum vierten Mal am nördlichsten Ende von Noordholland und entdecke immer wieder neue Ecken. Komm mit mir auf ein Wochenende nach Texel, und ich zeige dir, wie vielfältig es dort ist.

Radtour über Texel

Wir beginnen unser Wochenende in Texel mit einer Radtour. Die Insel ist ein Paradies für Radelfreunde, denn sie ist sehr flach, sodass auch Kinder und ungeübte Radler keine Probleme haben sollten. Überall auf der Insel gibt es Fahrradverleihstationen, die auch E-Bikes im Angebot haben. Damit ist das Radfahren auf Texel besonders komfortabel. Du kannst einfach drauflosfahren und dich treiben lassen. Oder du holst dir bei der Touristeninformation VVV Texel in Den Burg die Broschüre „Insel-Routen“. Ich habe Letzteres gemacht und mich für die Geheimnis-Route entschieden.

Auf der rund 35 Kilometer langen Tour gibt es viel zu entdecken. Selbst Texel-Erfahrene Besucher werden sicher noch das eine andere „Geheimnis“ aufspüren. Wusstest du zum Beispiel, dass sich in dem Wäldchen am Hoge Berg, dem mit 15 Meter höchsten „Berg“ von Texel, ein geheimer Hügel befindet? Sieben Stufen, auch die sieben Pfannkuchen genannt, führen hinauf. Unter dem Hügel soll sich ein Stein befinden, der bis nach England reichen soll.

Die zu Stein gewordenen Sommeltjes in De Waal.

Oder kennst du die Sommeltjes, die geheimnisvollen Erdmännchen von De Waal? Die Sommeltjes tanzten bei Vollmond auf einem alten Grabhügel in der Nähe des Dorfes, erzählt man sich. Beim ersten Sonnenstrahl verwandelten sie sich zu Stein. Zwei der steinernen Erdmännchen stehen gegenüber der Kirche in De Waal, weitere finden sich auf dem Sommeltjes-Pfad nahe des Radwege-Knotenpunkts 70.

Mehr Geheimnisse will ich gar nicht verraten. Am besten begibst du dich selber auf die Geheimnis-Route und gehst auf Entdeckungstour. Wenn du Lust auf eine weitere Radtour hast, kann ich dir die Lämmer-Route empfehlen, die ich bei einem vorherigen Besuch auf Texel gefahren bin.

Besuch im Ecomare

Nach der Radtour haben wir uns einen Mittags-Snack verdient. Lecker essen kannst du zum Beispiel im Restaurant des Boutique-Hotels De Smulpot in Den Burg. Ich finde die holländischen Pfannkuchen mit unterschiedlichem Belag immer wieder lecker. Im Smulpot gibt es sie unter anderem mit Texel-Käse und Lammschinken.

Frisch gestärkt begebe ich mich zum Ecomare, der Vogel- und Seehundauffangstation im Nationalpark „Dünen von Texel“. Das Ecomare nimmt junge, kranke oder verletzte Seehunde und Kegelrobben auf. Die Tiere werden gepflegt, aufgepäppelt und – sobald sie gesund und kräftig sind – wieder ins Meer entlassen.  Interessant sind auch die Ausstellung über das Watt sowie das Meeresaquarium, das verschiedene Lebensräume der Nordsee und des Wattenmeers nachbildet. In der Außenanlage gibt es zudem ein Gehege mit Basstölpeln. Die eleganten Vögel fand ich schon an den Bempton Cliffs faszinierend. Hier auf Texel werden Basstölpel, denen auf der Durchreise etwas zugestoßen ist, wieder fit für ihren weiteren Vogelzug gemacht.

Eine der Robben, die im Ecomare wieder aufgepäppelt werden.

Ein Basstölpel dreht seine Runde im Becken im Ecomare.

Besuch im Maritiem- en Juttersmuseum Flora

Ganz in der Nähe des Ecomare liegt das Maritiem- en Juttersmuseum. Jutter bedeutet auf Niederländisch Strandräuber, „jutten“ heißt „Strandgut sammeln“. Und genau das hat das Museum seit 1935 gemacht. In 90 Jahren sind so viele interessante Dinge an den Texeler Strand gespült worden, dass es mehrere Räume und ein großes Außengelände braucht, um sie alle zu zeigen. Von gestrandeten Schiffen und Bojen über alte Funkgeräte bis zahlreichen Turnschuhen aus einem Container, der einst über Bord gegangen ist, gibt es im größten Strandgutmuseum der Welt viel zu entdecken.

Was nicht alles so am Strand angespült wird …

Die Ausstellung „Ocean Sole“ zeigt eindrucksvolle Tierskulpturen aus alten Flip-Flops, die aus recyceltem Strandgut in Kenia gefertigt wurden. Ganz neu ist die Ausstellung über die Geschichte der Teso-Fähre, die Texel mit Den Helder auf dem Festland verbindet. Am beeindruckendsten fand ich die Rettungskapsel einer Ölplattform, in die man hineingehen kann. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es ist, wenn man dort im Notfall mit 100 anderen Menschen eng an eng auf hoher See treibt …

Flipflop-Kunst aus Kenia.

Abends geht es in eines der Strandpavillons, von denen es auf Texel insgesamt zwölf gibt. Mit schönster Sicht auf den Sonnenuntergang an der Westküste (siehe Titelbild ganz oben) kannst du dort hervorragend den Tag ausklingen lassen. Ich kann den Strandpavillon Paal 9 in Den Hoorn empfehlen, wo ich mich für den Strandhappen „Patatje Stoof“ entscheide: geschmortes Fleisch vom Texeler Black Angus, hausgemachte Pickles und holländische Fritten. Dazu natürlich ein Bier von einer der Texeler Brauereien.

Yoga am Strand von De Koog

Der nächste Morgen beginnt entspannt mit einer Yogastunde am Strand an der Surfschule Foamball in De Koog. Yogalehrerin Eva bietet von April bis Ende September regelmäßig Vinyasa-Yoga- und Yin-Yoga-Einheiten an. Mit Blick aufs Meer lassen sich der Sonnengruß und der herabschauende Hund besonders gut genießen. Leider finde ich vor lauter Sand im Handtuch und Wind im Haar an diesem Morgen nicht so recht in meine Mitte. Aber es war trotzdem schön, den neuen Tag mit Meeresrauschen zu beginnen.

Den Morgen begrüßen mit einer Runde Yoga am Strand.

Entspannung beim Woolness

Anschließend geht es genauso entspannt weiter: Woolness steht auf dem Programm. Im Boutique Hotel Texel in De Cocksdorp verwandle ich mich eine halbe Stunde lang in ein kleines Schaf. Das Hotel hat nämlich ein ganz besonderes Wellness-Programm im Angebot: In einer lauschigen Hütte im Garten des Hotels werde ich in die gereinigte Wolle von zwei Schafen eingewickelt (die ist viel weicher, als ich erwartet hatte!) und darf in einer hölzernen Krippe vor mich hindösen. Zuvor konnte ich bereits die Hydromassage ausprobieren, bei der ich – vollständig angezogen – von oben bis unten von einem Wasserstrahl durchgeknetet wurde. Wie das geht? Probier es am besten selber aus! Tiefenentspannt erwartet mich schließlich ein Mittagssnack im Restaurant des Boutique Hotels.

In dieser Krippe wartet die Schafswolle schon auf die nächsten Wollness-Gäste.

Rundflug über Texel

Während ich in Schafswolle eingewickelt war, hörte ich schon ganz leise das, was mich als nächstes erwarten würde. Direkt neben dem Boutique Hotel liegt der Texel International Airport. Von hier aus starten alle paar Minuten kleine Flieger zu einem Rundflug über die Insel. Nachdem wir eingecheckt haben, geht es hoch in die Luft, um die Insel aus der Vogelperspektive zu betrachten. Die Cessna, in die wir steigen, ist fast so alt wie ich, stelle ich mit einem kleinen Schrecken fest – aber unser junger Pilot hat sie gut im Griff.

Vom Leuchtturm im Norden von Texel geht es an der Westküste entlang bis zur vorgelagerten Robbeninsel, die an dem Tag gut mit Tieren belagert ist. Nach einem kurzen Abstecher über Den Helder fliegen wir an der Ostseite der Insel zurück zum Flugplatz. Als die Maschine wieder sicher auf dem Boden gelandet ist, startet nebenan bereits der nächste Flieger, der eine Handvoll Fallschirmspringer nach oben bringt. Denn am Texeler Flughafen ist auch die Fallschirmsprungschule „Paracentrum Texel“ beheimatet, bei der du Tandemsprünge oder Fallschirmkurse buchen kannst. Das Vergnügen eines Fallschirmsprungs hatte ich bereits in der 90er-Jahren, daher reichte mir der Rundflug dieses Mal vollkommen aus.

Blick aus der Cessna über die Küste von Texel.

Besuch Eiland Galerij

Nicht weit vom Flugplatz entfernt liegt ein weiteres interessantes Ausflugsziel: die Eiland Galerij. In einem alten Schulgebäude von 1912 haben der bildende Künstler Niek Welboren und seine deutsche Partnerin Kerstin Edelmann, die keramische Objekte fertigt, ein Atelier und einen Ausstellungsraum eingerichtet. Neben der Galerie ist auch das historische Klassenzimmer, das originalgetreu restauriert und ausgestattet wurde, sehr sehenswert. Ebenso wie der Kunstgarten, in dem sich die ausgestellten Objekte ganz natürlich in die Landschaft einfügen. Niek und Kerstin führen ihre Besucher gern herum und erzählen die Geschichten der einzelnen Stücke.

Das alte Klassenzimmer in der Eierland Galerij.

Für Kunstinteressierte hat Texel übrigens noch mehr zu bieten. In der Broschüre „kunst op texel“ findest du vier Kunstrouten, die mehr als 30 Ateliers, Galerien und andere künstlerische Ziele miteinander verbinden.

Kochworkshop in der Alten Pastorei

Am Schluss dieses abwechlsunsgreichen Wochenendes erwartet mich noch ein weiteres Highlight: ein Kochkurs in einem alten Pfarrhaus aus dem 17. Jahrhundert. In der Alten Pastorei De Waal zeigt Profikoch Wessel Holleman, was man alles aus Texeler Zutaten zaubern kann. Zwei Stunden lang schnippeln, braten und garnieren wir, was das Zeug hält. Unsere Mühe wird belohnt: Am Ende stehen Krabben-Panna-Cotta mit Algensalat und Herzmuscheln, Lammsteak mit Cranberrie-Port-Sauce und Süßkartoffel sowie Merengue mit Sanddorngelee und Früchten auf dem Tisch. Lecker! Und Spaß hat das gemeinsame Kochen auch noch gemacht.

Konzentration ist gefragt bei der Merengue-Produktion ;-) Die Vorspeise wartet schon.

Übernachtet habe ich an meinem Wochenende in Texel übrigens in De Koog, dieses Mal in den Strandplevier Suites, einem Hotel mit hübsch eingerichteten Apartments, fußläufig zur Einkaufs- und Restaurantmeile des Ortes. Ich finde nach wie vor, dass De Koog der beste Ausgangspunkt für zahlreiche Touren auf Texel ist – auch ohne Auto. Die größte Auswahl an Unterkünften für alle Teile der Insel findest du auf der Buchungsplattform des VVV Texel.

Hinweis: Zu dieser Pressereise wurde ich vom VVV Texel eingeladen. Meine Meinung wurde durch die Einladung nicht beeinflusst, die Inhalte des Beitrags habe ich wie immer frei gewählt.